Die kreativen Köpfe der HMM – heute mit Sebastian
In Teil eins dieser Reihe haben wir Euch Sarah und ihre Upcycling Projekte vorgestellt. Heute folgt Sebastian mit seinem kreativen Ausgleich …
Sebastian, Du bist Junior Entwickler bei uns. Was genau machst Du in dieser Position?
Aktuell arbeiten mein Team und ich an einem Projekt für eine große Krankenkasse. Dabei kümmern wir uns um kleine Änderungen und Fehlerbehebungen in der Software, aber auch um die Entwicklung von komplett neuen Features.
Das klingt interessant! Was machst Du denn in Deiner Freizeit, um Dich kreativ auszuleben?
Ich suche mir Inspirationen aus dem echten Leben, aber auch teilweise aus Computerspielen, um diese Umgebungen in einer 3D-Welt nachzubauen. Das hat unter anderem den großen Vorteil, dass ich Details beliebig anpassen kann und die erschaffene Miniatur-Welt so erweitern kann, wie ich möchte.
Ich mache jedoch nicht einfach die Modelle und schon ist es fertig. Zu einem fertigen Bild oder einer fertigen Animation gehören noch viele weitere Schritte, bis es zu einem Ergebnis kommen kann. Dazu zählt unter anderem die Texturierung, die Animation, das Zusammensetzen der Szene und vor allem die Beleuchtung. Ich habe aber auch bereits für kleinere Projekte in der Hochschule oder für Freunde einfache 3D-Modelle für Computerspiele erstellt.
Wie bist Du auf Dein Hobby gekommen?
Ich habe damals in der Schule sehr gerne Videos eines YouTubers geschaut, der Aufnahmen aus einem Spiel mit vielen Effekten versehen und passend zur Musik geschnitten hat. Im Gegensatz zu anderen Personen hat er Effekte hinbekommen, die kein anderer geschafft hat. Als ich herausgefunden habe, dass er Teile der Spielwelt selbst modelliert, texturiert und animiert hat, um genau so etwas aus den Videos hinzubekommen, habe ich mir nur noch eine Sache gedacht: "Das will ich auch können". Diesen Gedanken hatte ich in der siebten Klasse. Das ist nun etwa elf Jahre her und ich habe mir diesen Wunsch erfüllt.
Wie gehst Du bei der 3D-Modellierung vor?
Solange es sich nicht um ein geplantes Projekt handelt, ist der Start eigentlich immer sehr spontan. Wenn ich unterwegs bin und einen Ort sehe, der mir gefällt, mache ich mir davon direkt ein paar Fotos. Es kann aber auch sein, dass ich einen schönen Ort entdecke, während ich in meiner Freizeit Videos schaue.
Nach der Inspiration fange ich an, die einzelnen Modelle zu erstellen. Dafür benutze ich die Software „Blender“. Es ist sehr wichtig, die richtigen Maße zu verwenden, da falsche Maße bereits dafür sorgen, dass Bilder unecht wirken, weil wir unterbewusst wahrnehmen, dass etwas nicht stimmt. Für diesen Zweck habe ich über die Jahre eine große Textdatei zusammengetragen, in der verschiedenste Standardmaße stehen. Das geht dann von Raumhöhen, über Wandstärken bis hin zur Norm für die Höhe und Lage von Steckdosen.
Sobald alle Modelle fertig sind und an ihrem Platz stehen, fange ich an, die Texturen für die Modelle zu erstellen. Ich gebe den Modellen also die Materialien, aus denen sie tatsächlich bestehen. Oftmals habe ich passende Texturen bereits parat, doch manchmal muss ich diese auch komplett selbst erstellen.
Haben alle Modelle ihr Aussehen bekommen, kümmere ich mich um die Szene. Dabei platziere ich die virtuelle Kamera und Lichtquellen und stelle diese ein.
Nachdem das Bild in der Software fertig berechnet wurde, folgen noch die Korrektur der Farben sowie weitere Bearbeitungen. Dazu verwende ich die Software „Affinity Photo“, welche Adobe Photoshop sehr ähnelt.
Was war bisher Dein Highlight?
Mein Highlight war, als ich nach etwa fünf Jahren die ersten größeren Fortschritte gemacht habe. Da ich damals keinen leistungsstarken Rechner hatte, musste ich einen Service nutzen, bei dem Personen aus der Community ihre Rechner zur Verfügung stellen, damit andere ihre Projekte auf diesen Rechnern berechnen lassen können. Die fertigen Bilder wurden auf der Website des Services angezeigt, damit die Community auch sehen kann, was denn so auf ihren Rechnern entstanden ist.
Damals hat mich der Betreiber der Plattform angeschrieben und gefragt, ob mein Bild auf der Website ausgestellt werden darf, da er meinte, es wäre das schönste Bild des Monats. Da ich das Hobby eigentlich nur für mich betreibe, habe ich mich sehr stark über dieses positive Feedback gefreut.
Lassen sich Parallelen zwischen Deinem beruflichen Alltag und Deinem Hobby ziehen?
Auf jeden Fall! Manchmal ist mein Hobby ein Ausgleich, manchmal kann es aber auch kompliziert werden. Oft ist nur Kreativität gefragt, während ich mein Hobby ausübe.
Es gibt viele Momente, in denen meine technischen Kenntnisse, die ich für die Arbeit benötige, bei meinem Hobby nützlich werden. Ich arbeite bei der 3D-Modellierung hauptsächlich mit der Software Blender. Für diese Software lassen sich in der Sprache Python Plugins entwickeln. Diese Plugins entwickle ich selbst, damit ich mir einige Arbeitsschritte sparen kann. Diese laufen dadurch automatisiert ab.
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